Montag, 2. November 2009

Einer wahrhaftig bööösen Zunge gewidmet - zum 59igsten Todestag von George Bernard Shaw


Heute jährt sich zum neunundfünfzigsten Mal der Todestag von George Bernard Shaw. Aus diesem Anlaß möchte ich an eine der bööösesten Zungen unserer Tage erinnern. Sein mit Humor durchdrungender Scharfsinn sollte unvergesslich bleiben. Hier einige Kostproben seines ehrwürdigen Könnens:
Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider. Er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich trifft, während alle anderen immer die alten Maßstäbe anlegen in der Meinung, sie paßten auch heute noch.
Die Strafe des Lügners ist nicht, dass ihm niemand mehr glaubt, sondern dass er selbst niemandem mehr glauben kann.
Der Nachteil der Intelligenz besteht darin, daß man ununterbrochen gezwungen ist, dazuzulernen.
Hohe Bildung kann man dadurch beweisen, daß man die kompliziertesten Dinge auf einfache Art zu erläutern versteht.
Alte Leute sind gefährlich; sie haben keine Angst vor der Zukunft.
Es ist nicht schwer, Menschen zu finden, die mit 60 Jahren zehnmal so reich sind, als sie es mit 20 waren. Aber nicht einer von ihnen behauptet, er sei zehnmal so glücklich.
Auch Schlafen ist eine Form der Kritik, vor allem im Theater.
Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.


Warum bekommt der Mensch die Jugend in einem Alter, in dem er nichts davon hat?
Liebe ist die einzige Sklaverei, die als Vergnügen empfunden wird.
Ein ungeübtes Gehirn ist schädlicher für die Gesundheit als ein ungeübter Körper.
Hätte man bei der Erschaffung der Welt eine Kommission eingesetzt, dann wäre sie heute noch nicht fertig.
Es stimmt, daß Geld nicht glücklich macht. Allerdings meint man damit das Geld der anderen.
Geld: ein Mittel, um alles zu haben bis auf einen aufrichtigen Freund, eine uneigennützige Geliebte und eine gute Gesundheit.
Für einen Politiker ist es gefährlich, die Wahrheit zu sagen. Die Leute könnten sich daran gewöhnen, die Wahrheit hören zu wollen.
Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, daß wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen.
Demokratie ist die Wahl durch die beschränkte Mehrheit anstelle der Ernennung durch die bestechliche Minderheit.
Tapferkeit wird dadurch nicht schlechter, daß sie ein wenig schwerfällt.
Tiere sind meine Freunde, und ich esse meine Freunde nicht.
Eine liebende Frau: eine Sklavin, die ihrem Herrn die Ketten anlegt.

 Ich wünschte ein Shakespeare zu sein und wurde ein Shaw.

 In stillem Gedenken erinnere ich an einen der Größten unseres irischen Brudervolkes und verneige andächtig mein Haupt. Shaw, du warst kein Shakespeare und doch sind deine hinterlassenen Fußspuren weniger groß.


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