Donnerstag, 15. September 2011

Elfenbeinküste - UNO verschärfte die Lage für die Bevölkerung

Im April diesen Jahres zeigte die UNO einmal mehr ihr wahres Gesicht als Instrument zur Durchsetzung imperialistischer Interessen. Im Falle der Elfenbeinküste wurden die Interessen des internationalen Finanzkapitals durch ein militärisches Einschreiten von UNO- Söldnern durchgesetzt. Als Stellvertreter des Imperiums trat hier besonders das UNO- Mitglied Frankreich hervor, als es darum ging, das UNO- Mitglied Elfenbeinküste abzustrafen. Die UNO ist eben kein Völkerbund, der ein gleichberechtigtes Miteinander der Völker vertritt, sondern eine fadenscheinige Institution zur Wahrung der Mächte. Allen voran der USA und der Israel- Lobby.

Der Grund für die UNO- Einmischung in die Souveränität der Elfenbeinküste war der Tatsache geschuldet, dass der vormalige Präsident der Elfenbeinküste, Gbagbo, es wagte, die Banken zu verstaatlichen. Also zu demokratisieren. Die Elfenbeinküste befand sich längst in einem Bürgerkrieg, der von ausländischen Mächten finanziert und gefördert wurde. Zur Unterstützung der Interessen dieser ausländischen Mächte wurde nun in der Elfenbeinküste interveniert und zwar unter dem Vorwand, Freiheit und Demokratie in dem geschundenen Land einzuführen.
"Ein Soldat unserer neuen Armee", kommentierte Hosseini sein Foto. Sein wahrer Name lautet anders, denn Hosseini fürchtet sich zu recht vor Verfolgung.

Zwar ist die Elfenbeinküste weitestgehend aus dem Fokus der Industriemedien geraten, doch ist es der unabhängigen (Internet-) Presse zu verdanken, dass wir auch heute noch über die Zustände in diesem Land unterrichtet werden. So veröffentlichte nun die einst von Marx gegründete "Neue Rheinische Zeitung" einen interessanten Dreiteiler über die Realität in der Elfenbeinküste, den sie mit der Überschrift "Bürgerkriege für eine neue Form der Sklaverei in der Elfenbeinküste" treffend versah.
„Du kannst dir gar nicht vorstellen wie gut es sein kann, wenn die Wahrheit erzählt werden darf. Ein großer Teil der Bevölkerung fühlt sich hier in der Elfenbeinküste wie im Gefängnis. Es ist nicht erlaubt, mit anderen um dich herum über Politik zu reden oder genau zu erzählen, was in den Städten geschieht, in den Dörfern oder wo auch immer Menschen sind. Und das, weil die Soldaten der Armee, welche seit 2002 als die normalen Rebellen von Ouattara Alassane angesehen werden, die Bosse der Straßen in allen anderen Orten des Landes sind“, mailte mir Hosseini (Name geändert) vor ein paar Wochen aus der Republik Elfenbeinküste (République de Côte d'Ivoire). „Niemand anderes ist frei irgendetwas zu tun oder zu sagen...“ – Hier der erste Teil einer Serie über die ehemalige französische Kolonie in Westafrika, über die ein deutscher privater "Entwicklungshelfer“ berichtet, dessen Namen wir ebenfalls lieber nicht nennen wollen, obwohl er sie längst wieder verlassen hat.
Einleitungstext der NRhZ
Wer sich über die Einführung von "Demokratie und Freiheit" in der Elfenbeinküste und die derzeitige Lage im Land informieren möchte, kann dies hier und hier tun. Der dritte Teil der Serie ist noch nicht veröffentlicht.

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