Freitag, 8. März 2013

Hamburger Morgenpost: Wie fördere ich die Prostitution mit Minderjährigen?

Freunde der Beatmusik, was sagt ihr dazu?

Jedenfalls sind schon Leute für weit geringere Dinger wegen "Förderung der Prostitution" eingesperrt worden. Ernsthaft.
Dreihundert €uro pro Stunde! Wozu dann noch für ein paar Cent die Hacken abrennen und Zeitungen austragen? Oder für 5 €uro auf die Nachbarkinder aufpassen? Wer will schon so'ne Loserin sein?
Es fehlt nur noch die Brilliantenkette, mit der man das zufrieden blickende Mädel auf'n Titelbild ausstaffieren hätte können, um die Stellenanzeige für den Kinderstrich vollkommener zu gestalten.

Was soll's? Die Hamburger Morgenpest ist ohnehin dafür bekannt, dass sie sich wie die letzte abgetakelte Hafennutte nach jeden Cent bückt, den man ihr vor die Füße wirft. Sie ist ein "Qualitätsmedium" von Doofe für Doofe: Die Blöd-Zeitung für Arme. Man beachte nur den "Ufo-Alarm über St.Pauli" auf der Titelseite. Warum nicht gleich von der Verschwörung der sprechenden iranischen Sandkarpfen berichten oder von Boris Beckers Fußnagel, der sich anschickt das Abitur abzulegen?

Der Artikel stellt Werbung dar, die noch nicht einmal als solche gekennzeichnet wurde. Ob sich die Medienaufsicht dafür interessieren wird, kann angezweifelt werden.
Liest man die "Titelstory" auf Seite 8/9, dann fällt schnell auf, dass es sich um Werbung für ein Buch aus dem Schwarzkopf & Schwarzkopf -Verlag handelt. Dieser Verlag ist dafür bekannt, dass er auch literarische Wichsvorlagen - getarnt als echte Lebensgeschichten - vertreibt. Im vorliegenden Fall passt sogar das Veröffentlichungsdatum wie die Faust auf's sprichwörtliche Auge: Es ist der 1. April.

Glaubwürdig klingt diese Lisa für mich nicht. Es ist aber auch egal, gehöre ich doch nicht zur Zielgruppe der voyeuristischen Pädosexuellen, die dieses Buch ansprechen soll. Detailiert will diese Lisa von dem schildern, was angeblich "ihre Seele zerstörte". Ohne das Buch wirklich zu kennen, aber "zerstörte Seelen" sehen anders aus. Ich habe einige kennengelernt, doch grinste keine dieser zerstörten Seelen so zufrieden, wenn es darum ging, sich mitzuteilen.
Ich gehöre nicht zu den Leuten, die nach Zensur schreien. Doch finde ich es bedenklich, wenn man den Markt der Pädosexuellen bedient und noch viel bedenklicher, wenn man diese Geschichten als Tatsachenromane veräußert. Mag sein, dass diese Lisa wirklich den ein oder anderen Freier bedient hat - das meiste in diesem Buch, und das sage ich, ohne das Buch gelesen zu haben, ist erstunken und erlogen, was dieses Buch als Wichsvorlage nicht schlechter macht. Nur auf wessen Kosten?
Ich sage das, weil ich nicht zu den Leuten gehöre, denen täglich das Murmeltier grüßt. Und ich gehöre auch nicht zu den Leuten, die das Rad neu erfinden müssen. "Denn ich weiß wie man es dreht..."

Der Markt ist jedenfalls gesättigt mit literarischen Wichsvorlagen und es ist viel Geld im Spiel.
Es liegt auf der Hand, dass all die Seichtgebiete Steigerungen erfordern. Der menschlichen Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Womit nicht gesagt ist, dass die Phantasie einzelner Menschen nicht stark begrenzt ist.
Dieses Mal geht es um eine Minderjährige, die ihren Körper verkauft, nächstes Mal wird vielleicht die Lebensgeschichte eines Jungen niedergeschrieben, der im Alter von 8 Jahren mit seiner Familie im Bahrain-Urlaub weilte, um von ihr abzuhauen und in einem Männerpuff Kariere zu machen.
Es wäre mir egal, solange man nicht - wie bereits erwähnt - diese Phantasien als Realität vermarkten würde.
Denn schon heute gibt es Millionen von Menschen in unserer Gesellschaft, die unter akuten Wahrnehmungsstörungen leiden. Die Realität halten sie für Phantasterei und die Phantasterei für die Realität.



"Ich bin ein ganz normales Mädchen aus Deutschland...Männer sind so [gemeint ist, dass alle Männer Kinderficker sind], das können sie mir glauben...Aber sie können mir glauben, dass es mehr von meiner Sorte gibt, als sie denken wollen...Wissen sie mit Sicherheit, ob ihre Tochter nicht auch so etwas tut, tun würde oder getan hat? Sex für Geld? Vielleicht auch die junge hübsche Nachbarin, die sie immer so freundlich grüßt? Oder die neue Auszubildende der Metzgerei im Supermarkt um die Ecke?" 

Wo beginnt der Tatbestand der Volksverhetzung? Was sagen die Sexismus-Debattierten dazu?

Was sagt die Frauenwelt zu dieser Meinung? Sind alle Frauen Nutten, wie es Lisa Müller ihnen unterstellt? Steckt hinter jeder freundlichen Geste, hinter jedem Lächeln, einer Frau die List einer Hure auf Kundenfang?
Wieviele 14jährige Nutten kennen sie? Müller behauptet jedenfalls, dass im Durchschnitt jedes minderjährige Mädchen in Deutschland als Nutte arbeitet. Denn Müller behauptet, sie und ihr Handeln wäre "normal", entspreche also der deutschen Normalität, dem Durchschnitt im Lande.
Als Schriftstellerin sollte man die Kraft der Worte kennen oder es anderen Falls besser mit dem Schreiben sein lassen.

Blond und blauäugig ist die Müllerin. Ich höre schon förmlich die "Alla Digger, isch hab doch sagt, das die Deutsche alles Nutten sind"- Fraktion jubeln. Dabei können sie sich die Hand mit einer anderen Fraktion reichen: Mit derjenigen der nach "unschuldigem" Fleisch sabbernden Meute, die schon immer wußte, das hinter jedem Lächeln einer Frau, in unserem Fall sogar Mädchens, ein "Bitte-fick-mich, auch wenn ich nein sage" steckt. Und ich höre die Fraktion der Kuttengeier freudig kreischen, steht doch bereits in ihrer Bibel, dass die Frau gleich Sünde bedeutet und alles Weibliche des Teufels ist...
Der Tatbestand der Vergewaltigung wird abgeschaft, im Gegenzug sollen die Vergewaltiger ihrem Opfer mindestens 5 Euro geben. Dann passt das wieder.

Ob sich all dessen diese Lisa Müller bewußt ist, die doch nur ein paar Euro mit einer Wichsvorlage machen und durch die Fernsehshows gereicht werden wollte, darf angezweifelt werden.
Ab sofort ist dieses Land um eine Expertin reicher. Es mangelt ja ohnehin an Experten, an Leuten, die ihr Handwerk nicht verstehen.

Der Markt dafür ist jedenfalls vorhanden. Und Hand auf's Herz, außer Charlotte Roche gibt es noch andere Kühe, die darauf grasen wollen...

1 Kommentar:

  1. Später spendet Müller von ihren Milliönchen ein paar Euro für den guten Zweck und dann ist nicht nur wieder alles in Butter, sondern sie kann sich noch feiern lassen.

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