Mittwoch, 20. April 2016

Handy am Steuer, Ungeheuer...

Besser spät, als gar nicht. Doch ist die nun gestartete Medienkampagne gegen die Nutzung von Handys beim Fahren längst überfällig.



Wer kennt sie nicht, die rücksichtslosen Vollasies, die während des Fahrens gemütlich Zeitung lesen, am Laptop schreiben, mit dem Handy spielen oder sich auf ähnliche Weise ihrer Pflicht als Fahrer eines Fahrzeuges entziehen?

Ich bringe keinerlei Verständnis für diese egozentrischen Idioten auf, die meinen, anderen Menschen Nerven und Zeit stehlen zu müssen. Von den Gefahren ganz zu schweigen, die dadurch für die Anderen und deren Güter entstehen.

Wenn wieder 'mal so'ne "Schnarchnase" vor mir an der Ampel steht und ich die Grünphase verpasse, obwohl ich sie gemütlich hätte nutzen können, dann schwillt mir fast jedes Mal die Halsschlagader an. Wobei es sich in den meisten Fällen um Schnarchnaserinnen handelt. Wenn ich dann noch die nächste Grünphase verpasse, weil die Schnarchnase leider noch immer vor mir fährt und ich sie - um Höflichkeit bemüht - spätestens beim nächsten Stopp darauf anspreche, dass sie doch gefälligst nach § 1 StVO die Augen aufhalten sollte im Straßenverkehr, dann ernte ich anstatt einer Entschuldigung noch Entsetzen und werde von der Schnarchnase vollgepöbelt. Weil sich Königin Schnarchnase gefälligst jede Frechheit Freiheit herausnehmen könne. Koste es, was es wolle. Der Pöbel - zu dem ich offensichtlich degradiert wurde - hat dann eben Pech gehabt und soll schweigen. Leider gilt in solchen Fällen eine anständige Tracht Prügel nicht als Notwehr. Leider!

Oder im letzten Sommer, als ich auf der Autobahn genötigt wurde, mehrere Kilometer hinter einem Auto herfahren zu müssen - in der 130er-Zone wohlgemerkt - weil das Auto auf der Überholspur und auf gleicher Höhe neben einen LKW fuhr, da war mein Blutdruck längst im roten Bereich. Als ich dann das Auto endlich rechts (!) überholen konnte, entdeckte ich, dass der Fahrer seinen Laptop auf dem Schoss hatte und im Internet surfte. Auf Facebook, was unschwer zu erkennen war. In solchen Momenten wünscht man sich, dass sich das Ganze auf einen einsamen australischen Highway zutragen würde und man seine Bazooka, aber wenigstens die 46er griffbereit hätte.
Solcher Beispiele gibt es viele. Ich könnte mühelos Bücher damit füllen. Diese gemeingefährliche Rücksichtslosigkeit ist zur grasierenden Seuche ausgeartet. Ich habe kein Verständnis dafür, dass dieses asoziale Verhalten, wenn überhaupt, dann nur als Bußgeldverfahren und nicht etwa als Straftat verfolgt wird.
Ein Autofahrer, der mit 3 Promille im Blut unterwegs ist, hat eine gestörte Wahrnehmung und eine verminderte Reaktionsfähigkeit. Ein Autofahrer, der sich während der Fahrt seines Handys oder Laptops bedient, ist zumindest für Momente dermaßen abgelenkt, dass er in diesen keine Reaktionsfähigkeit und keine Wahrnehmung (was den Straßenverkehr betrifft) besitzt. Wie kann es daher sein, dass der Erstgenannte ein Strafverfahren an den Hals gehangen bekommt und der Letztgenannte mit ein paar T€uronen und ein Pünktchen davon kommt?!

Wer sich am Steuer durchs Handy, den Laptop oder die Zeitung willkürlich ablenkt, macht das stets unter Vorsatz und besitzt nicht die nötige Reife, um ein Kraftfahrzeug zu führen. Punkt.

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